Die Angst, etwas zu verpassen, ist fester Bestandteil unserer schnelllebigen Gesellschaft - neudeutsch "FOMO": The "Fear Of Missing Out". FOMO ist nicht neu, aber durch die fortschreitende Digitalisierung, die Nachrichtenflut und die Omipräsenz der Sozialen Medien verstärkte sich das Phänomen enorm. Wie durch ein digitales Schaufenster können wir permant das scheinbar glückliche, erfüllte Leben der Anderen beobachten und geraten automatisch ins Vergleichen. Ist das Leben der Anderen nicht einfach besser, schöner, reicher? Puh, wie anstrengend...
Wie können wir weniger "Fear" und mehr "Joy" empfinden und dabei auch dem Planeten was Gutes tun? Eigentlich ganz einfach: Weniger digitale Medien, mehr echtes Leben. Weniger tierische Produkte, mehr pflanzenbasierter Genuss.
Weniger Haben, mehr Sein.
Mehr Sonne, weniger Schein ;-)
Möchtet ihr mehr "JOMO" (Joy of Missing Out) in euer Leben integrieren? Wir erzählen an 8 Beispielen aus Sieben Linden, wo für uns weniger genug und sogar mehr ist - und auf welche Hindernisse wir dabei stoßen.
JOMO pur bekommt ihr übrigens bei unserem diesjährigen Sommercamp: Auftanken, Selfcare und Welt retten gehen hier Hand in Hand. Es sind noch Plätze für Erwachsene frei.
Wir freuen uns auf ganz viel JOY mit euch!
Euer Redaktionsteam Eva, Simone und Sophie
Ganz aktuell: Es sind nun auch noch Plätze für Kinder beim Sommercamp freigeworden: Familien mit 1-2 Schulkindern (7-10 Jahre) können sich noch anmelden.
INHALT
Unsere Philosophie in Sieben Linden ist: Weltretten kann Spaß machen. Wir predigen keinen Verzicht, und wir engagieren uns (hoffentlich) ohne auszubrennen. Ganz wichtig ist dabei, ein Blick auf die individuelle Balance. Aus dem Japanischen gibt es das schöne Bild des Ikigai.
Strebe möglichst danach, etwas zu tun:
- was du liebst
- was die Welt braucht,
- womit du Geld verdienen kannst,
- worin du gut bist.
Auf einer bescheidenen materiellen Basis ist sind es Freundschaften, die uns glücklich machen. Auch Kunst und Musik, eine Familie, Gesundheit und Naturerlebnisse bedeuten Lebensqualität und haben kaum Nebenwirkungen für den Planeten. Manchmal ist auch weniger Text genug, ich halt mich daher kurz! Schaut einfach mal bei unserem Freund Herbert Küppers rein, der hat es mit Weniger.Punkt so schön auf den Punkt gebracht. Oder kommt nach Sieben Linden und lasst euch vom einfachen, guten Leben inspirieren.
Simone Britsch
Ping- Moment mal, ich muss mal kurz die Nachricht lesen!
Ping, Ping - Du, das ist echt wichtig! Da muss ich antworten!
Ping, Ping, Ping - Was hast du gerade gesagt? Ich habe gerade dieses megawitzige Reel gesehen!
Kommt dir das bekannt vor? Vermutlich ja. Sowohl von deinem Gegenüber als auch von dir selbst. Ist es dir nicht manchmal selbst lästig, dass dein Smartphone so allgegenwärtig ist? Drei Tipps für mehr Digital Detox findest du hier.
Wir leben in einer Gegend, die in den letzten Jahren immer wieder von Dürre betroffen ist. Du wohnst vielleicht in einer Region, in der es Überschwemmungen gibt? Manche leben an Orten, an denen sie keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Wasser betrifft uns alle. Nur 2% Süßwasser auf dem blauen Planeten. Sieben Linden halbiert den Wasserverbrauch pro Person: 60 Liter pro Tag gegenüber 125 Liter im Bundesdurchschnitt. Jede:r kann aktiv werden, denn jeder Tropfen zählt.
Wir haben in Sieben Linden - gemessen an unserem ökologischen Anspruch - immer noch deutlich zuviele Autos, es sind 47 Autos auf 155 Bewohner:innen - das sind ca. 30 PKWs auf 100 Personen. Daher schämen wir uns ein wenig, hier dazu etwas zu schreiben, aber: Im bundesweiten und regionalen Vergleich schneidet Sieben Linden damit immer noch richtig gut ab. Denn bundesweit kommen auf 100 Personen 58 PKWs, und das schließt auch die Städte mit sehr gutem ÖPNV mit ein. Wir leben hier im extrem ländlichen Raum. Da ist die PKW-Dichte normalerweise deutlich höher als der Durchschnitt. Unsere ist zum Glück doch noch deutlich niedriger.
Du lebst vegan oder vegetarisch? Super. Du isst manchmal Fleisch und Eier? Auch okay. Worauf es aus ökologischer Sicht ankommt, ist viel weniger tierische und dafür viel mehr pflanzliche Nahrungsmittel aus Bio-Anbau zu verzehren. Es geht also nicht unbedingt um eine dogmatische, 100%ig konsequente Linie. Wer die Freude am heimischen Gemüse und Getreide, an Wildkräutern und leckeren veganen Saucen entdeckt hat, empfindet oftmals keinen "Fleischverzicht" mehr.
Rausch ist reizvoll. Ob durch Alkohol, Drogen oder andere Substanzen - der Rausch verspricht ein Gefühl von Entgrenzung, Euphorie und Losgelöstheit vom Alltag. Aber nur für einen flüchtigen Moment.
Ein Pendel zwischen Sucht und Sehnsucht. Und das Berauschtsein scheint in der menschlichen Kultur verankert. "In vino veritas", "Die Dosis macht das Gift" usw. sind Sprüche, die wir kennen.
Doch geht das auch ohne und ganz natürlich? Sieben Linden lebt eine rauscharme und dennoch ausgelassene Kultur.
Wir wünschen uns, dass unsere Gäste bei unseren Seminaren und Camps in Stimmung kommen, aber das bedeutet nicht, dass sie berauscht sein müssen. Zumindest nicht "klassisch".
Denn wir glauben, dass man "natürlich high" werden kann und dennoch eine großartige Zeit haben kann. Wie das geht? Lest selbst und erhaltet 7 Tipps aus Sieben Linden!
Wir bauen in Sieben Linden ein neues Dorf "auf der grünen Wiese" auf. Das ist auch kritisch zu sehen - schließlich gibt es genügend bereits versiegelte und zersiedelte Flächen, die man besiedeln könnte. Es war uns für unser Projekt wichtig, ein unabhängiges Dorf zu bauen, und gleichzeitig bewusst mit dem dadurch entstehenden Flächenverbrauch umzugehen. So haben wir von Anfang an den Wohnraum, der jeder Person zusteht, limitiert und festgelegt, dass wir keine Einfamilienhäuser, sondern Häuser für WGs oder mehrere Familien in Sieben Linden bauen wollen.